Praxisfelder der Gesundheitspädagogik:
Projekt: "Alternative Berufsperspektiven von Diplom- GesundheitslehrerInnen"
Ergebnisse
Wir haben 21 Fragebögen verschickt bzw. verteilt und hatten einen Rücklauf von 15 Fragebögen. Das entspricht einer Rücklaufquote von über 71 Prozent.
Wir erhielten von 10 weiblichen und 5 männlichen Diplom- Gesundheitslehrern eine Antwort. In der Auswertung beschränken wir uns aufgrund der besseren Lesbarkeit auf die männliche Form. Außerdem möchten wir noch einmal anmerken, dass die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, da wir letztendlich nur von 15 Personen Antworten erhalten haben.
Ergebnisse Frage 1:
Ergebnisse Frage 4:
Abgeschlossene Berufsausbildung:
· 5x Nein
- 10x Ja, und zwar:
- 4x Krankenpfleger
- 3x Rettungsassistent
- 1x PTA
- 1x Arzthelfer
- 1x Physiotherapeut
- 1x Zootierpfleger
(eine Person hat zwei abgeschlossene Ausbildungen)
Berufserfahrung: Alle die eine Berufsausbildung haben, geben an, auch Berufserfahrung zu besitzen. Diese beträgt zwischen 3 Monaten und 14 Jahren.
Ein Befragter ohne abgeschlossene Berufsausbildung hat ein 14-monatiges berufsrelevantes Praktikum absolviert.
Ergebnisse Frage 5:
Universität/ Fachhochschule (7 Befragte)
Rettungsassistentenschulen, bzw. Lehrrettungsassistent (2 Befragte)
Österreichisches Rotes Kreuz (1 Befragter)
Medizinische Hochschule Hannover (1 Befragter)
Ergebnisse Frage 6:
Gründe für „den anderen Weg“:
- 6x Ich war mir von Beginn des Studiums an im Klaren, dass ich nicht an einer BBS
arbeiten möchte.
- 1x Ich war mir am Ende des Studiums im Klaren, dass ich nicht an einer BBS arbeiten
möchte
- 3x Die BBS war/ ist für mich nur eine Alternative
- 3x Das hat sich durch Zufall so ergeben, ich hätte auch an einer BBS gearbeitet
- 0x Ich habe keine Anstellung an einer BBS gefunden
- 11x Sonstiges/Beweggründe:
o 1x Angebot Promotion
o 1x Interessenschwerpunkte
o 1x familiäre Gründe, ortsgebunden
o 1x negative Erfahrungen in den Schulpraktika und „Aufmerksamwerden“ auf interessante Alternativen während des Studiums durch studienbegleitendes Arbeiten
o 1x direkt nach dem Studium wollte ich nicht an einer BBS arbeiten, sondern zuvor noch (andere) Erfahrungen im wissenschaftlichen Bereich sammeln
o 1x es war bei Studienbeginn einer der wenigen gesundheitswissenschaftlich Studiengänge, so konnte auf das durch die Krankenpflege erworbene Wissen aufgebaut werden
o 1x es war damals nicht klar, dass dieses Studium v. a. eine Lehrerausbildung ist, in der Broschüre wurde mit verschiedenen Berufsmöglichkeiten geworben
o 1x arbeiten im Wissenschaftsbetrieb
o 1x sehr negative Erfahrungen in den Schulpraktika (z. B. Mobbing und fehlende Motivation von Lehrern und Schülern)
o 1x fühlte mich zu jung, um an einer BBS zu unterrichten, außerdem schlechte Vorbereitung auf das Zweitfach
- 8x Eigeninitiative
- 6x Stellenausschreibung
- 4x Information der Universität
- 1x Private Kontakte
- 0x Information des Unternehmens
- 4x Sonstiges:
- 1x Ansprache durch Dozenten
- 1x langjährige Kontakte zum Rettungsdienst
- 1x Empfehlung
- 1x Berufsberatung Arbeitsamt
(es erfolgten bei dieser Frage Mehrfachnennungen)
Ergebnisse Frage 8:
Wie sind Sie an diese Arbeitsstelle gekommen?
- 7x Auf Ausschreibung beworben
- 2x Initiativbewerbung
- 8x Sonstiges:
- 1x bin von den Unternehmen angesprochen worden
- 1x habe die Schule „aufgebaut“
- 1x Information durch Mitarbeiterin
- 1x man hat mich genommen
- 1x hat sich durch die Tätigkeit (vorheriger Beruf) ergeben
- 1x persönliches Gespräch mit Professoren/Dozenten während des Examens
- 1x direkt angesprochen aufgrund der Examensarbeit und der Arbeit im Graduiertenkolleg
- 1x keine Angabe
(bei dieser Frage erfolgten Mehrfachnennungen)
Ergebnisse Frage 8a:
Konkurrenz bei der Bewerbung:
- 6x Welche: siehe Link der Arbeitsorte, Frage 5
- 6x Es gab keine Konkurrenz
- 3x Die Stelle wurde eigens für mich eingerichtet
- 3x Unbekannt
(bei dieser Frage erfolgten Mehrfachnennungen)
Ergebnisse Frage 9:
Im Studium habe ich notwendige Kompetenzen erworben, ohne die ich meine derzeitige Arbeitsstelle nicht bekommen hätte.
Hier haben wir die Antworten direkt den Berufen zugeordnet:
Zweitfach:
Zweitfach:
erworben haben, für Ihren Beruf außerhalb einer Berufsbildenden Schule...
notwendig waren
ausreichend waren
nicht ausreichend waren
hinderlich waren geändert zu nicht notwendig
BWL
1
10
3
1
Pädagogik
10
6
3
----
Didaktik/Vermittlungskompetenzen
11
6
4
----
Gesundheitspädagogik/Prävention
4
10
3
----
Med.-naturwiss. Grundlagen
8
10
----
1
Chemie
2
6
1
5
Pharmakologie/Toxikologie
3
9
----
3
Zweitfach
4
9
2
1
· Sonstiges:
o grundsätzlich sind die methodischen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und Forschens sträflich vernachlässigt worden (2x)
o berufspraktische Tätigkeiten während und vor dem Studium (in der Krankenpflege, in versch Arztpraxen) sind außerdem wesentliche Voraussetzungen für meine Tätigkeiten seit Beendigung des Studiums gewesen
o soziale Kompetenzen und Erfahrungen im beruflichen Umgang mit Patienten sind hilfreich
o mein Aufbaustudium/Fortbildung etc. war für die Anforderungen außerhalb des Arbeitsbereichs der BBS ausschlaggebender, als die Kompetenzen, die ich durch das Erststudium erhalten habe
· 2x Meine berufliche Vorbildung war für die Berufswahl ausschlaggebender als die Kompetenzen, die ich durch das Studium erhalten habe.
o Meine berufliche Vorbildung war für die Berufswahl genauso
ausschlaggebend wie die Kompetenzen die ich durch das Studium
erhalten habe.
o berufliche Vorbildung war nicht ausschlaggebend, aber sehr hilfreich
o 50/50, da ich als Volontär für Pflegefachliteratur eingestellt wurde
Ergebnisse Frage 10a:
Worauf sollte Ihrer Meinung nach im Studium mehr Wert gelegt werden?
wichtig
weniger wichtig
unwichtig
Anmerkungen
BWL
9
5
----
Siehe unten
Pädagogik
14
1
----
s. u.
Didaktik/Vermittlungskompetenz
15
----
----
s. u.
Gesundheitspädagogik/Prävention
14
1
----
s. u.
Med.-naturwiss. Grundlagen
14
1
----
s. u.
Chemie
4
7
4
s. u.
Pharmakologie/Toxikologie
4
10
1
----
Zweitfach
9
4
2
s. u.
· Anmerkungen:
o BWL: - andere Schwerpunkte als Bilanz, z.B. wichtige Kennzahlen zur
Bewertung der Betriebsergebnisse
- je nach zukünftigem Aufgabenfeld wichtig, Grundkenntnisse
immer hilfreich
o Pädagogik, Didaktik/Vermittlungskompetenz:
- haben bereits einen großen Studienanteil
o Gesundheitspädagogik/ Prävention:
- sollte höheren Stellenwert bekommen (mehr Stunden,
Pflichtfach auch im Hauptstudium)
o Med.- naturwiss. Grundlagen:
- Anteil im Hauptstudium zu gering
o Chemie: - stärkerer Praxisbezug erforderlich, zu theoretisch
o Zweitfach:
- Bedeutung ist vom gewählten Beruf/Arbeitsbereich abhängig;
Zweitfach entspricht oft persönlichen Interessen dient deshalb
der Entwicklung individueller Persönlichkeit meines
Erachtens
· Sonstiges:
o zeitgemäße, angewandte Pädagogik (z.B. Vortragstechniken, Seminartechniken und nicht nur Theorie a la BWP)
o BWL wichtig zur Budgeterstellung
o Gesundheitswissenschaft, Pflegewissenschaft, (Gesundheits-) Politik, Statistik, Forschungsmethodik, Soziologie, Psychologie, Qualitätsmanagement
o Mehr Praxis bereits im Studium, auch wenn es eine Hochschule ist! Erst im Referendariat zu merken, dass einem der Beruf nicht liegt, ist a) viel zu spät, b) sind die SchülerInnen letztendlich die Leidtragenden. Die zwei punktuellen Kurzzeitfenster Praktika reichen bei Weitem nicht aus.
o fundierte Vermittlung von Methoden
Ergebnisse Frage 11:
Was mussten Sie sich nach dem Studium für die Wahrnehmung Ihrer Stelle noch selbst zusätzlich aneignen?
Universität/ Fachhochschule (7 Befragte)
- Projektmanagement, Methoden, wissenschaftliches Arbeiten (Datenerhebung und –auswertung, Statistik)
- Fachkompetenzen Gesundheitswissenschaften und Kosmetologie, pädagogisch/didaktische Kompetenzen, organisatorische Kompetenzen, Verwaltung etc.
- Lernen von Organisationsstrukturen und Hierarchien, Verhandlungskompetenz, systematische Literaturrecherche mit Literatursuchprogrammen, Programme: Excel, Access, SPSS
- spezifisches Fachwissen, Einarbeitung in organisatorische Abläufe
- Vermittlungskompetenz
- Pflegewissenschaft, Gesundheitspolitik, Statistik, Forschungsmethodik, Qualitätsmanagement, Methodik und Didaktik der Hochschullehre
- keine Angabe
- Lernen von Organisationsstrukturen und Hierarchien, Verhandlungskompetenz, systematische Literaturrecherche mit Literatursuchprogrammen, Programme: Excel, Access, SPSS
Ergebnisse Frage 11a:
Wo und wie haben Sie sich diese Kompetenzen angeeignet?
- Selbststudium: Literaturrecherche, Internet, Lesen von Fachvorträgen/-Fachbeiträgen, Infomaterial
- Befragung/ Unterstützung von Kollegen
- Fortbildungen z. B. über verschiedene Institutionen (Führungs- u. Verwaltungsakademie in Berlin, TÜV Rheinland Group usw.), über den Arbeitgeber
- Universität, Studium
- Erfahrungen sammeln
- „Learning by doing“
Ergebnisse Frage 12:
Mein Gehalt ist vergleichbar mit… (Bezug auf Vollzeitstelle; brutto)
- 3x liegt unter A13
- 6x A13 (~ 2880,- €)
- 0x A14 (~ 2998,- €)
- 3x A15 (~ 3903,- €)
- 1x A16 (~ 4311,- €)
- 2x liegt über A16
Einige haben Zusatzeinkommen durch z.B. zusätzliche Tätigkeit (selbstständig).
Ergebnisse Frage 12a:
Das Gehalt ist meiner Meinung nach meinen Kompetenzen
- 12x entsprechend
- 3x es liegt darunter
- 0x es liegt darüber
Ergebnisse Frage 13:
Sind Sie mit Ihrer derzeitigen beruflichen Situation zufrieden?
- 12x Ja (davon 1x sogar sehr)
- 1x Nein, immer nur befristete Stellen, die längerfristige Planungen schwierig machen
- Sonstiges/ Anmerkungen:
- Tätigkeit gefällt mir nach wie vor gut, da sie vielseitig ist. Allerdings hat die
Arbeitsdichte zugenommen, so dass der Job sehr anstrengend ist, da viel
Arbeitsmenge zu erledigen ist.
- kein Kreuz bei ja oder nein, unsichere Zukunft durch Befristung
Ergebnisse Frage 14:
Sehen Sie in Ihrer derzeitigen beruflichen Situation adäquate Aufstiegsmöglichkeiten?
· 7x Ja:
o Ausbau der selbständigen Tätigkeit
o Ausbau der Leitungsfunktion
o Hochschullaufbahn im In- und Ausland
o Selbstständigkeit, Schule, Universität ...
o 3x keine Angabe
· 5x Nein:
o da in Verlagen üblicher Weise sehr wenig Hierarchieebenen vorhanden sind
o es gibt keinen höheren Posten
· 3x Sonstiges/ Anmerkungen:
o evtl. wichtige Kontakte für weitere berufl. Zukunft; Promotion als „Sprungbrett“
o wenn der Weg an der Uni/ Forschung konsequent weiter verfolgt wird, dann ja
o vermutlich nicht bei der Krankenkasse, aber möglicher Weise in anderen Unternehmen
Resümee
Es lassen sich durchaus (auch wenn nicht immer ganz einfach) Absolventen des Studiengangs finden, die nicht an Berufsbildenden Schulen arbeiten. Hier ist hervorzuheben, dass das Berufsspektrum sehr breit ist. Es reicht von einer Arbeit bei einer Krankenkasse über eine Anstellung bei einer Universität bis zu einer Tätigkeit im Verlag. Für diese Tätigkeiten qualifiziert nicht allein das Studium, sondern häufig auch berufliche Vorbildung und zusätzliche Kompetenzerweiterung durch Selbststudium und berufliche Fort-/ Weiterbildung. Auch hier steht die Eigeninitiative an erster Stelle.